Internationale 12 Stunden von Hamburg 2005

Rennbericht

Ganz am Anfang im Jahresterminkalender stehen traditionell die internationalen 12 Stunden von Hamburg. Erstmals nach dem technischen Einheitsreglement des Slot-Langstreckenpokals (SLP) ausgetragen, trafen in diesem Jahr am 19. Februar wieder 10 Topteams u. a. aus Schweden, Holland und (fast) allen Teilen der Bundesrepublik Deutschland zum ersten Schlagabtausch in Hamburg aufeinander.

Die Frage, ob nach der Winterpause 2004 – 2005 aufregend neue Chassiskonstruktionen im Feld entdeckt wurden, muss mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden. Die Markteinführung der neuen slotvision -Fahrwerke ist wohl, zumindest für dieses Rennen, erst zu kurz her. Das Metrischassis hat den Weg in den Norden anscheinend auch noch nicht angetreten. Lediglich MotorModern setzte zu Testzwecken (dieses Rennen zählt ja nicht zur eigentlichen SLP-Serie dazu) ein neu entwickeltes Prototypenhchassis ein, bei dem ein paar Neuigkeiten dem Praxistest unterzogen wurden. Interessanterweise aber nicht im Einsatzfahrzeug von MotorModern –Chef Janda selbst, sondern bei den etwas experimentierfreudigeren Nordlichtern von BS-PowerSports, die ja nicht an der SLP-Serie teilnehmen.

Karl Janda will nun die gewonnenen Erkenntnisse in die Entwicklung eines marktreifen SLP-Chassis einfließen lassen. Ansonsten waren neben einem in Schweden modifizierten Schöler Pantera und zwei MotorModern SW2, die üblichen mehr oder weniger angepassten Plafit Pro Racing Chassis Typ1 und Typ 2 am Start. Neues Plafitmaterial hingegen, hat man ebenfalls vergeblich gesucht.


Der Vortag des Rennen:


Erster Teilnehmer vor Ort war Peter „Alois“ Kreutzer, der den kurzfristig verhinderten Michael Niemas bei den X-Rookies vertreten sollte. Er war sogar schon vor der Rennleitung vor Ort und machte sich schonmal mit den Örtlichkeiten und der Bahn vertraut.

Ab 14:30 Uhr ging es dann Schlag auf Schlag und Trier, Holland und alle anderen trafen frühzeitig und zügig ein, um soviel Erfahrung wie möglich auf der neuen Hamburger Bahn zu erlagen. Für die Einheimischen war schon früh klar: Das wird dieses Jahr nix: „Die sind ja schon nach fünf Minuten schneller als wir an zig Testtagen!“ Gemeint war hier Peter Oberbillig, der gerade seinen Jaguar „einrollen“ ließ.

Am Abend musste ich zum ersten Mal die Rennleiter wegen einer Anfrage von Günter Riehl, anstatt der geforderten Lichtanlage auf Goldcapbasis eine Batterie zu benutzen, zu mir bitten.

 

Nerven wie Stahlseile: Kamen ohne Einsatzfahrzeug nach Hamburg und fingen erst dort an zu bauen: Matthias Eichwald und Günther Riehl

 

Der Vormittag vor dem Rennen

Morgens um 09:30 wurden die, von Martin Bartelmes vom Renncenter Trier, gestifteten Motoren und Ritzel ausgegeben, die zuvor von Mitgliedern des team baltic markiert wurden. Alle Teams bereiteten sich nun auf die offizielle Wagenabnhame vor, die ich zusammen mit Martin vollzog. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal für das Sponsoroing und die tatkräftige Unterstützung.

 

Qualifying

Wie erwartet, setzten sich die No Limits (Mark Kiefer) an die Spitze, gefolgt von den schnellen Holländern und dem ersten Heimteam.

Mark <<Big Brother>> Kiefer (No Limits) fuhr auf Poleposition

 

No Limits 6,814

Racing for Holland 6,825

BS-PowerSports 6,863

X-Rookies 6,876

Fortuna 6,891

Team 24 7,003

Team Baltic 7,060

Ace of Race 7,089

Matchbox 7,121

Scale Team Berlin 7,165

 

Das Starterfeld

 

Das Rennen:

Erster Durchgang Gruppe1 (Team24 bis Scale Team Berlin)

Team24 führt vor Team Baltic, dicht gefolgt von den Schweden. Scale Team Berlin war schon an der Box, mit nicht genau beschreibbaren Problemen an der Vorderachse (Frank geht jetzt erst mal frische Luft schnappen....). Walter „Elektro“ Hollenburger (bekannt aus der unterhaltsamen Slotracingdokumentation auf Kabel1) wird nervös: Bei team24 ist das linke Vorderlicht ausgefallen..... Der 100w Lötkolben ist seinen Angaben nach aber schon mal angeschmissen worden....

Team 24 stürmt weiter vor. Das holländische Team Matchbox konnte sich auf Platz zwei vorschieben, gefolgt von Team Baltic und Ace of Race. Berlin weiter mit Problemen. Frank Zenk (Scale team berlin) hadert mit Handlingsproblemen in engen Kurven. Matchbox festigt seinen zweiten Platz hinter den bayrischen Langstreckenprofis rund um den MotorModern -Chef Karl Janda vom team 24. Wie durch zauberhand funktioniert übrigens das linke Vorderlicht des Bayerntoyota wieder, dank der metaphysischen Anstrengungen vom gerade am Drücker stehenden Walter „Elektro“ Hollenburger. Zitat aus dem Zuschauerraum: „Der Mann ist gut!“ Schweden zu Begin des vierten Durchgangs in der Box. Wir nehmen mal an, wegen der abnehmenden Bodenfreiheit. Bei der Gelegenheit soll auch das Lichtmodul ausgetauscht werden.

Die Positionen stabilisieren sich. Team24 mit 20 Runden vor Matchbox. Ace of Race ist wieder aus der Box zurück. Seventy laps lost! :-(. Die Berliner sind dadurch auf 10 Runden an die Schweden herangekommen.

Plötzlich! Wie aus heiterem Himmel! Heimlich, still und leise: Team Baltic greift sich die Holländer und übernimmt den zweiten Platz! Glückwunsch!

 

Ergebnis Gruppe1, Durchgang 1:

Team 24 1323,41 Runden

Team Baltic 1298,20 Runden

Matchbox 1283,36 Runden

Ace of Race 1188,43

Scale Team Berlin 1174,43

 

Hansi, die gute Seele vom Renncenter Hamburg, hatt viel zu tun....

 

Erster Durchgang Gruppe 2 (No Limits bis Fortuna Racing Team)

Was muessen wir feststellen? Das Felgendreherteam hat sich umbenannt in „Fortuna Racing Team“ (Dabei raucht Jens Badenkopf doch nur Lucky Strike?). Jedenfalls ein eindeutiger Verstoß gegen die Meldebestimmungen. Zu Begin liegt BS-PowerSports vor den X-Rookies, vor Fortuna Racing Team, Racing for Holland und No Limits, die irgendwie im ersten Stint nicht so recht Tritt fassen konnten. Wie sich rausstellte: Schleiferprobleme. Nach den ersten zwei Durchgängen führt knapp BS-Powersports vor X-Rookies und No Limits, die mit Siebenmeilenstiefeln immer näher kommen. Racing for Holland ist leicht zurückgefallen. BS-PowerSports verliert dann aber seinen Heckspoiler und fällt durch die Reparatur auch ca. sieben Runden zurück.

 

Gruppe 2 am Start

 

Ergebnis Durchgang 2 beide Gruppen:

No Limits 1368,39 Runden

Xrookies 1356,14 Runden

BS-PowerSports 1351,44 Runden

Fortuna Racing Team 1349,26 Runden

Team 24 1323,41 Runden

Racing for Holland 1318,54 Runden

Team Baltic 1298,20 Runden

Matchbox 1283,36 Runden

Ace of Race 1188,43

Scale Team Berlin 1174,43

 

 

Zweiter Durchgang Gruppe 1 (Racing for Holland bis Scale team Berlin)

Nach Setup- Problemen von Racing for Holland: „ Car is Instable“, liegt Team Baltic trotz Heckspoilerabwurf mit anschließender Montage in Führung.

Nachdenklich: Nick de Wachter

 

Jedoch kommt es zu eunem erneuten Spoilerabwurf bei Team Baltic. Sie sind dadurch hinter „Ace of Race“ und Matchbox zurückgefallen. Tragisch....

Die Pechsträne bei den Lübeckern hält an. Nach toller Pace jetzt auch noch ein loser Motor, ausgelöst durch einem Crash mit einem (ab)fliegenden Holländer.

Die Schweden drehen in der Nacht dagegen richtig auf und können diesen Durchgang in ihrer Gruppe als zweite beenden. Glückwunsch!

Schnelle Vikinger: Lars Aberg (mehrfacher G7 und Wincar-Chamion) mit Sehnenscheidenentzündung gecoacht von Roger Fröberg.

 

Das Endergebnis für die Gruppe1 im zweiten Durchgang:

 

Racing for Holland 2412,95

Team Baltic 2380,75

Matchbox 2365,34

Ace of Race 2271,67

Scale Team Berlin 2234,36

 

Zweiter Durchgang Gruppe2:

Der zweite Durchgang verlief ohne großen Zwischenfälle und alle Positionen, bis auf zwei Ausnahmen wurden gehalten. Megaspannend war der Kampf um Platz 3 zwischen Fortuna Racing Team und BS-PowerSports. Beide lagen den ganzen Tag über nicht mehr als zwei bis drei Runden auseinander und lieferten sich einen Fight par exelence. Im Letzten Stint, bis dahin war nämlich längst klar, dass No Limits den Sieg davon tragen würden, und die XRookies zweiter werden würden, trieb Rüdiger Krieger den (alten) Hasen Christoph Vennbur so gnadenlos vor sich her, dass dieser die ganze Zeit nicht ein einziges mal durchatmen, geschweige denn verschnaufen konnte. Aber seine große Routine zahlte sich am Ende aus und BS-PowerSports konnte einen hauchdünnen Vorprsprung von nur einer halben Runde (!) ins Ziel retten. Und das nach mehr als zweitausend absolvierten Runden!!!!

 

Platz zwei ging an die mehrmaligen DPM-Sieger X-Rookies, die damit für ihren stressigen Vorabend ordentlich entschädigt wurden.

Platzierungsverlauf Durchgang 2

Tja, und für die No Limits aus Trier hat es dann im dritten Anlauf endlich doch noch mit ihrem ersten Langstreckensieg in Hamburg geklappt. Sie waren heute sowohl fahrerisch, als auch technisch das Maß aller Dinge und konnten den hässlichen schwarzen Fleck, hoch im Norden auf der Landkarte ihrer Siege, ENDLICH wegwischen. Herzlichen Glückwunsch!

Die Sieger No Limits mit Joachim Welsch, Mark Kiefer, Peter Oberbillig, Martin Bartelmes und Ralph Seif

Das Siegerfahrzeug

Die Zweitplazierten X Rookies mit Günther Riehl, Michael Schluckebier, Matthias Eichwald und <<Alois>>

Konnten die begehrte hamburger Stadtmeisterschaft für sich entscheiden: Christoph Vennbur, Eldert Hedden, Björn Skottke und Mario Scharré von BS-PowerSports

Kam doch nicht zum Einsatz: das erste SLP slotvision Fahrwerk von R. Krieger

Verpasst den Pneus den letzten Schliff: Peter Oberbillig

Platz vier und immer mit einer helfenden Hand zur Stelle: Fortuna Racing Team aus Hamburg: Jens Badenkopf, Kay Ossenbrüggen, Mario Gnichwitz, Rüdiger Krieger und Jürgen <<Felgendreher>> Stüdemann

Der SRC-Hamburg bedankt sich ganz herzlich bei allen Teilnehmern und Helfern und freut sich schon auf das Rennen im nächsten Jahr. Ich hoffe, ich kann meine gemachten Erfahrungen umsetzten, um im nächsten Jahr noch professioneller aufzutreten. Das Lichtreglement wird beibehalten werden. Offen ist noch, ob mit oder ohne Batterie. Die Zusatzbestimmungen zum Rennablaufen werden auch von der SLP übernommen werden. Fürs nächste Jahr gesetzt sind die drei erstplazierten Teams (No Limits, XRookies und BS-PowerSports), sowie zusätzlich zwei Plätze für ausländische Teams. Die Meldefrist für gesetzte Teams wird analog zu dem Meldeverfahren in Trier gegenüber diesem Jahr auf vier Wochen verkürzt. Danach werden auch diese Startplätze freigegeben.

Wie ich gehört habe, soll es dieses Jahr noch einen SLP-Lauf im neuen Northland Racecenter in Neumünster geben. Freue mich schon, zumindest die Nordlichter dort wiederzusehen.

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